
Bin ich aufgestanden, suche ich sie.
Komme ich heim, schlüpfe ich in sie.
Sind sie nicht zu finden, fehlt mir etwas.
Meine Hausschuhe, Schlapfen, Patschen, Pantoffel.
Ganz klassisch mit Gummisohle, Korkboden und Riemen.
Ich fühle mich unvollständig, wenn ich nur in Socken unterwegs bin.
In die Schlapfen zu schlüpfen, ist für mich der Startschuss für meine tägliche Arbeit.
Daheim.
Dort, wo meine Hausschuhe sind, bin ich die Frau im Haus.
Dort, wo ich Schlapfen trage, bin ich heimisch.
Dort, wo meine Patschen stehen, ist mein Platz.
Hausschuhe haben etwas Gemütliches, Vertrautes, Gewohntes. Drinnen.
Sie haben etwas Entschleunigendes, Langsames, Halblustiges. Draußen.
Wenn ich mit Hausschuhen auf die Straße gehe, darf ich schlendern und schlurfen.
Keiner erwartet, dass ich einen Sprint hinlege.
Keiner nimmt an, dass ich eine 20-km-Wanderung vor mir habe.
In Schlapfen ist Zeit für einen Plausch mit der Nachbarin (natürlich mit Sicherheitsabstand).
2020 ist ein Hausschuh-Jahr.
Wir stehen ziemlich unter dem Schlapfen von diesem Corona.
Müssen viel Zeit daheim verbringen.
Backen Brot.
Arbeiten im Home-Office.
Lernen im Home-Schooling.
Kommunizieren via Zoom.
Alles in Hausschuhen.
2020 ist kein Stöckelschuh-Jahr.
Kein Konzert.
Kein Feuerwehrball.
Keine Theaterprobe.
Kein Stammtisch.
Nur Patschen-Kino.
Wir werden's
über-stehen,
er-tragen,
aus-halten.
Und unsere Schlapfen auch.