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Erntezeit!

Wir sind im Hochsommer, mitten in der Erntezeit.

„Hoch-Zeit“ für alle, die in Garten, Acker, Gewächshaus oder Hochbeet etwas Essbares stehen haben.

Lange hat man den Setzlingen nur zugeschaut, sie gepflegt und gehegt, bei Kälte abgedeckt, bei Trockenheit gegossen, gedüngt und zurechtgestutzt. Man hat den zarten Pflänzchen das gröbste Unkraut vom Leib gehalten und sich über die ersten Blüten gefreut… und plötzlich ist alles auf einmal erntereif.

 

Der Geschmack der ersten Tomaten ist unvergleichlich.

Auch die Karotten schmecken nie wieder so gut wie jung und frisch aus der Erde gezogen.

Und wer Kirschen, Himbeeren oder Ribisel direkt von Baum oder Staude in den Mund stecken kann, ist sowieso auf der Sonnenseite. Noch dazu wachsen die süßen roten Früchte, ohne dass wir jährlich neu pflanzen müssen. Allein das Wetter und die Bedingungen rundherum müssen passen.

 

Die Frage nach dem Was koche ich heute  ist in diesen Tagen leicht beantwortet.

"Garten und Natur kommen in die Küche und decken täglich den Tisch".
Wie poetisch und praktisch und schön!

 

Das Waschen und Putzen und Zerkleinern und Anbraten und Dünsten übernimmt natürlich nicht die Natur und nicht der Garten, sondern das macht NATÜRlich die Köchin. Dass sich an Erntetagen außerdem gerne Schnecken, Erde und Käfer in der Abwasch befinden, blende ich in meiner Garten-Euphorie einfach aus.

 

Manchmal, das muss ich zugeben, bin ich mit der Üppigkeit und Fülle, die der Sommer bringt, fast ein wenig überfordert.

Alles soll verwertet, nichts verschwendet werden.

Und das kann einen zusätzlich zur Hitze des Sommers ins Schwitzen bringen.

Die Zucchini ist in dieser Kategorie Spitzenreiterin.
Sie ist anspruchslos und wächst schnell.

Beinahe täglich bringt das Kürbisgewächs eine neue Frucht hervor. 
Darum hat sie alljährlich einen Fixplatz in unserem Garten.
Man darf die Gemüse-Nerven der Familie aber nicht überstrapazieren.
Irgendwann hat man alle Zucchinigerichte von Cordon-bleu über Strudel bis Zaziki durchgekocht.


Dann muss man sich weitere Zucchini-Verwertungsmöglichkeiten einfallen lassen.
Verstecken kann man sie gut in einem Kuchen. 

Verschenken geht immer.

Einfrieren ist so eine Sache.

Mir schmeckt sie nicht, die Zucchini, wenn sie schon mal in der Gefriertruhe war.

 

Sauer einlegen ist eine gute Alternative.

 

Im Winter sind Zucchini im Glas - in feiner Essigmarinade - zur Jause wieder etwas Besonderes.

Man kann die Zucchini auch mit anderem Gemüse sauer einlegen.

 

Zutaten:

für 7 Halblitergläser

Gemüse: 1 große Zucchini, 3 Zwiebel, 2 Handvoll Karotten, 1 Fenchelknolle, 3 große Tomaten, 1 Kohlrabi, 2 kleine Rosen Romanesco, Spitzpaprika;

Für den Sud: 0,5 Liter Essig, 1,5 Liter Wasser, 300g Zucker, 1 EL Salz, 10 Pimentkörner, 3 Wacholderbeeren, 12 Pfefferkörner, 6 Gewürznelken, 1 TL gelbe Senfkörner;

 

Zubereitung:

Für den Sud alle Zutaten aufkochen und etwas ziehen lassen.

Gemüse waschen, putzen und in Scheiben hacheln. Sud wieder aufkochen, nach und nach das Gemüse zugeben (je nach Kochzeit).

Kurz kochen lassen.

Die vorbereiteten Gläser mit heißem Wasser auswaschen, die Deckel auskochen.

Ist das Gemüse bissfest, portionsweise mit einem Lochschöpfer herausnehmen und in die Gläser füllen, ca. zu drei Viertel.

Den Sud nochmals aufkochen und heiß über das Gemüse gießen, sodass dieses bedeckt ist.

Gut verschließen und abkühlen lassen.

Passt perfekt zur Jause und schmeckt auch köstlich auf einem Butterbrot.

 

 © Carmen Wurm

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